Außenpolitischer Sprecher der Krimtataren bittet um
Unterstützung Der außenpolitische Sprecher der Minderheit der
Krimtataren, Ali Khamzin, hat sich am heutigen Donnerstag mit der
Vorsitzenden der Arbeitsgruppe Menschenrechte und Humanitäre Hilfe
der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Erika Steinbach, in Berlin getroffen.
Dazu erklärt Erika Steinbach:
„Russland und die Regierung der nunmehr in die Russische
Föderation eingegliederten Krim sind dringend aufgefordert, die
Rechte der krimtatarischen Minderheit zu achten.
Die Krimtataren blicken nach der völkerrechtswidrigen Annexion der
ukrainischen Halbinsel Krim mit Furcht und Sorge in ihre Zukunft. Sie
wollen nicht unter russischer Verwaltung leben und müssen sich
schmerzlich damit arrangieren. Die Angst der Tataren, erneut
gezwungen zu sein, die Heimat verlassen zu müssen, ist tief und
begründet. 5.000 von ihnen sollen die Krim in den letzten Wochen
verlassen haben.
Die Regierung der Schwarzmeerhalbinsel lehnte dieser Tage die
Forderung nach einem autonomen Gebiet für die Minderheit der rund
300.000 Krimtataren ab, die sich am Referendum zur Loslösung der Krim
von der Ukraine ganz bewusst nicht beteiligten. Stattdessen streben
sie einen Volksentscheid über ihre weitgehende Autonomie an. Sie
befürchten den russischen Druck, sich assimilieren und
Einschränkungen ihrer Kultur und Sprache hinnehmen zu müssen. Die
Krimtataren fürchten um ihre Häuser, die sie sich in den Jahren nach
der Rückkehr auf die Krim errichten. Die Eigentumsrechte sind
ungeklärt.“
Hintergrund
Zwölf Prozent der rund zwei Millionen auf der Krim lebenden
Bevölkerung gehören der muslimischen Volksgruppe der Tataren an. Im
Mai 1944 waren die seit Jahrhunderten auf der Krim ansässigen Tataren
von Stalin nach Zentralasien deportiert worden, da der Diktator sie
der Kollaboration mit den deutschen Besatzern bezichtigte. Etwa die
Hälfte des Turkvolkes starb dabei. 1991 kehrten viele Tataren und
deren Nachkommen auf die Krim zurück. Ihr Verhältnis zu Moskau ist
bis heute von Misstrauen und Sorge geprägt. Die Krimtataren
unterstützen die oppositionellen demokratischen Kräfte des Kiewer
Maidan.
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