stern: Gregor Gysi half Firma bei Kauf einer Spitzenimmobilie von Linken-geführtem Finanzministerium Brandenburg

Auf Linken-Fraktionschef Gregor Gysi und den
brandenburgischen Landesfinanzminister Christian Görke (Linke) kommen
wegen eines Millionengeschäfts mit einer Spitzenimmobilie in Potsdam
Fragen zu. Das berichtet das Hamburger Magazin stern in seinem
Online-Angebot. Görke hatte im Juni einem Konsortium aus den zwei
Berliner Firmen Eureka und Sanus den Zuschlag für den Kauf des
ehemaligen Landtags in Potsdam erteilen lassen. Eureka ließ sich
dabei von Gregor Gysi, dem Fraktionschef der Linken im Bundestag,
anwaltlich beraten. Jetzt tauchen nach Recherchen des stern
Ungereimtheiten in der Sache auf. Das Landesfinanzministerium hatte
ein höher dotiertes Angebot einer anderen Berliner Firma mit der
Begründung abgelehnt, dass es „weder bei der Stadt Potsdam noch beim
Land inhaltlich überzeugen“ habe können. Die Stadtverwaltung erklärte
dagegen gegenüber dem stern, sie habe bei allen Angeboten
gleichermaßen „sowohl positive wie negative Aspekte“ ausgemacht. Die
Stadt hatte sich überdies beschwert, weil bei den Angeboten
„durchgängig“ nötige Informationen gefehlt hätten. Illuster ist
überdies der Gründer Firma Sanus, Siegfried Nehls. Er ist ab August
vor dem Amtsgericht in Berlin angeklagt, wegen des Vorwurfs des
Missbrauchs von Titeln und Urkundenfälschung. Nehls ist Chef der
Sanus Capital AG und wurde noch dieser Tage auf der Facebook-Seite
der Sanus-Gruppe als „Gründer“ und Repräsentant der Gruppe
vorgestellt.

Finanzminister Görke bestritt gegenüber dem stern, selbst Einfluss
auf das Verkaufsverfahren genommen zu haben. Gysi bestätigte dem
stern, dass er Vertreter von Sanus und Eureka zu einem
„Bietergespräch“ mit Vertretern des Landesfinanzministeriums
begleitet hatte. Er versicherte zugleich, nie mit seinem Parteifreund
Görke über das Thema gesprochen zu haben. Vorwürfe etwa des
Lobbyismus seien „blödsinnig“. „Niemals“ käme er auf die Idee,
„Parteibeziehungen“ für ein Anwaltsmandat „zu missbrauchen“.

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