stern: Pimco-Chef rechnet mit weiteren Hilfszahlungen für Euro-Krisenstaaten – „Durchwursteln funktioniert nicht“

Der Chef des weltgrößten Anleihe-Investors Pimco,
Mohamed El-Erian, hält die bisherigen Bemühungen, den Euro zu retten,
für unzureichend. Im Interview in der neuen, am Donnerstag
erscheinenden Ausgabe des Hamburger Magazins stern sagte El-Erian:
„Sehr wahrscheinlich werden die Steuerzahler erneut gebeten werden zu
helfen.“ Außer Griechenland würden womöglich auch Portugal und Irland
zusätzliches Geld benötigen.

El-Erian warf den Europäern vor, sich bislang vor der Entscheidung
gedrückt zu haben, ob in der Eurozone jeder für jeden haften müsse.
„Bisher hat man gehofft, dass sich Europa auf einem Mittelweg
durchwursteln kann“, sagte er dem stern, „Aber das funktioniert
nicht.“ Die Europäer müssten sich entscheiden, ob sie die
angeschlagenen Euroländer „wie Ostdeutschland“ unterstützen wollten.
Wenn sie dazu nicht bereit seien, müssten sie Griechenland einen
vorübergehenden Ausstieg aus der Währungsunion nahelegen. Trotz der
Probleme zeigte sich El-Erian überzeugt, dass es den Euro auch in
zehn Jahren noch geben wird. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass er
ganz verschwindet.“

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stern-Autor
Stefan Schmitz
Telefon 040-3703-3600

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