Die Forderung der europäischen Staats- und
Regierungschefs nach weiteren Ankäufen von Staatsanleihen durch die
Euro-Notenbank stößt auch in der Europäischen Zentralbank (EZB) auf
Widerspruch. Der scheidende Chefvolkswirt der EZB, Jürgen Stark,
bekräftigt in der neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe des
Hamburger Magazins stern seine Kritik an dem Aufkaufprogramm. Durch
die Intervention würde auch der Zins gesenkt, zu dem sich Regierungen
am Markt verschulden. „Damit geht ein Anreiz verloren, die Politik
daran auszurichten, die Defizite zu senken“, so Stark. Man müsse die
langfristige Wirkung bedenken. „Wir sollten keine Hasardeure sein“,
mahnte Stark.
Nach internem Streit um den Kurs der Notenbank hatte Stark im
September erklärt, zum Jahresende vom Posten des Chefvolkswirtes
zurückzutreten. Offiziell hatte er „persönliche Gründe“ angegeben.
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Jan Rosenkranz
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