Der Deutsch-Ägypter Reda-Seyam steht nach
Recherchen des Hamburger Magazins stern weiter im Dienst der
Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS). Mitte Dezember hatte unter
anderem die „Süddeutsche Zeitung“ den Tod des Berliner Salafisten
vermeldet. Der bekennende Al-Kaida-Sympathisant, der zuletzt als eine
Art regionaler Bildungsminister des IS fungiert habe, sei bei
Gefechten nahe der nordirakischen Stadt Mossul ums Leben gekommen.
Nach stern-Informationen hält sich Seyam noch immer im Nordirak
auf. Das bestätigen dessen ältester Sohn T. und ein Freund der
Familie. Auch deutsche Sicherheitsbehörden gehen davon aus, dass der
Dschihadist am Leben ist. Man habe erst kürzlich Lebenszeichen von
ihm abgefangen, heißt es aus Geheimdienstkreisen.
Seyam selbst habe von seinem angeblichen Ableben in einem
Skype-Telefonat mit seiner zweiten Ehefrau erfahren, sagt dessen
ältester Sohn. Er lebt mit seiner Mutter und sechs Geschwistern in
Berlin-Charlottenburg. Zwei Tage nach den ersten Berichten hatten
dort bereist die Trauerfeierlichkeiten begonnen.
Für die Sicherheitsbehörden ist der Mittfünfziger kein
Unbekannter. Radikalisiert zu Zeiten des Bosnien-Krieges, wirbt Seyam
seit mehr als 20 Jahren als Propagandist für den „Heiligen Krieg“.
2002 stand er in Verdacht, zu den Hintermännern des Terroranschlags
auf der Ferieninsel Bali zu gehören.
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