Nach den Terroranschlägen auf einen jüdischen
Supermarkt in Paris und auf eine Synagoge in Kopenhagen hat der
israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Juden in Europa
aufgerufen, nach Israel auszuwandern, wo sie sicherer seien. Diesen
umstrittenen Appell hält nach einer Forsa-Umfrage für den stern eine
breite Mehrheit von 81 Prozent der Bundesbürger für unangemessen, nur
11 Prozent sind der Auffassung, dass er richtig ist.
Als unangemessen empfinden den Netanjahu-Aufruf vor allem die
Anhänger der Linken (87 Prozent), der SPD (86 Prozent) und der Grünen
(ebenfalls 86 Prozent). Tendenziell häufiger als die Sympathisanten
der anderen Parteien meinen 23 Prozent der Anhänger der AfD, dass der
Appell des israelischen Premiers richtig sei.
Mit dem Satz „Juden wurden auf europäischem Boden ermordet, nur
weil sie Juden waren“ hatte Benjamin Netanjahu seine Aufforderung zur
Ausreise nach Israel begründet – denn diese Terrorwelle werde
weitergehen.
Datenbasis: Das Forsa-Institut befragte am 19. und 20. Februar
2015 im Auftrag des Magazins stern 1003 repräsentativ ausgesuchte
Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe
ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 3
Prozentpunkten.
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