Stolte: Flüchtlingen in Nahost helfen – Situation in Lagern „besorgniserregend“ / Shelter Now lässt sich in Kurdistan registrieren und plant Ausbau des Einsatzes

Die Lage der Menschen in den
Flüchtlingslagern in Kurdistan sei „höchst besorgniserregend“, sagte
Udo Stolte, Direktor des internationalen christlichen Hilfswerks
Shelter Now, nach einem Besuch im Nord-Irak. Weit über zwei Millionen
Menschen sind vor den Terrormilizen des IS aus anderen Teilen Iraks
und aus Syrien nach Kurdistan geflohen. Das Hilfswerk lässt sich in
Kurdistan offiziell registrieren, um die begonnenen Maßnahmen auf
sicherer Basis fortsetzen zu können.

„Die Flüchtlinge werden seit einiger Zeit unzulänglich versorgt“,
beklagte Udo Stolte. Teilweise stünden für die Versorgung mit
Lebensmitteln monatlich nur noch 10 Dollar pro Kopf zur Verfügung.
Stolte übte deutliche Kritik an der internationalen
Staatengemeinschaft: „Schon seit längerem haben die Geberländer –
auch Deutschland – zugesagt, die Flüchtlingsaktivitäten der UNO
besser zu finanzieren. Aber sie halten ihre Versprechen nicht.“
Mangelhaft sei auch die medizinische Versorgung – es gebe erste Fälle
von Cholera.

Viele Menschen im Nahen Osten verließen ihre Heimat nicht, weil
sie aktuell bedroht seien, sondern weil sie keine Perspektive sähen
und die Hoffnung auf bessere Verhältnisse verloren hätten, so Stolte
weiter. „Wir helfen den Flüchtlingen vor Ort, damit sie nicht
gezwungen sind, sich auf die gefahrvolle und ungewisse Reise nach
Europa zu machen“. Die allermeisten wollten gerne an ihre Heimatorte
zurück, wenn der Krieg beendet sei. Bundeskanzlerin Merkel habe
verlangt, Europa müsse sich besser um die Herkunftsländer der
Flüchtlinge kümmern. Diesen Worten müssten nun Taten folgen, sagte
Stolte.

Seit einem Jahr unterstützt Shelter Now mehrere Hundert Familien,
die aus Angst vor dem IS aus Syrien und anderen Landesteilen Iraks in
die Autonome Region Kurdistan geflohen sind. Bereitgestellt werden
Nahrungsmittel, Hygieneartikel und Decken für den Winter. Zu den
derzeit drei Projekten in Kurdistan gehört auch die Unterstützung von
400 Angehörigen der Religionsgemeinschaft der Jesiden, die aus Angst
vor Diskriminierung in inoffiziellen Lagern leben. Weitere Maßnahmen
werden geplant – für diese Flüchtlingshilfe vor Ort benötigt Shelter
Now dringend weitere Spendenmittel.

Shelter Now ist ein internationales Hilfswerk mit
Koordinierungsbüro in Deutschland. Seit 1983 ist es in Pakistan und
seit 1988 in Afghanistan tätig. Der Name der Organisation in
Deutschland lautet „Shelter Now Germany e.V.“. Shelter Now finanziert
seine Hilfsaktionen zu einem großen Teil aus privaten Spenden. Die
effiziente und projektbezogene Verwendung der Mittel wird Shelter Now
durch das Deutsche Zentralinstitut für Soziale Fragen (DZI) mit dem
Spendensiegel bescheinigt.

Spendenkonto: Norddeutsche Landesbank, IBAN DE65 2505 0000 0002
5230 58

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