Straubhaar: Im Prinzip ist diese Krise ein großes strategisches Spiel

In einem Interview mit dem Internetportal www.spd.de äußert sich der Schweizer Ökonom, der Direktor des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts, Prof.Straubhaar, zu aktuellen europa- und finanzpolitischen Fragen:

„In der gegenwärtigen Situation mit vergleichsweise rezessiven Tendenzen in Südeuropa und entsprechend hoher Beschäftigungslosigkeit noch zu sparen, wird die Probleme nicht verringern sondern verstärken. Dadurch werden die europäischen Staatsschuldenprobleme nicht verkürzt sondern verlängert.“ /?/

„Das Management dieser Krise ist unglaublich schwierig. Im Prinzip ist es ja ein großes strategisches Spiel. Auf der einen Seite stehen Länder wie Deutschland, vielleicht noch die Niederlande, Finnland und Österreich, die im Wesentlichen wirtschaftlich relativ stabil dastehen und die im Prinzip auch große Gläubigerpositionen aufgebaut haben. Dadurch sind sie in einem gewissen Maße erpressbar geworden von den schwächeren Ländern – vor allem in der Peripherie -, die starke Schulden aufgebaut haben. Denn in diesem strategischen Spiel haben die Schuldner einen Anreiz, auf die Karte zu setzen, dass sie nicht mehr zahlungsfähig sind. Damit drohen sie entweder umzuschulden oder insolvent zu gehen. Gläubigerländer sind dadurch tatsächlich erpressbar, denn eine Umschuldung und Insolvenz würde zu einer kostspieligen
Teil- bzw. Totalabschreibung führen.“ /?/

„Zusammengefasst, würde ich jetzt keine Konjunkturprogramme, sondern Hilfsprogramme starten. Hilfsprogramme, die einmal auf Institutionen und einmal auf Refinanzierung ausgerichtet sind.“

Das vollständige Interview finden Sie unter www.spd.de.

Als Direktlink: http://spd-link.de/sHdW.

Sozialdemokratische Partei Deutschlands Parteivorstand Wilhelmstraße 141, 10963 Berlin Telefon (030) 25991-300, FAX (030) 25991-507
Herausgeberin: Andrea Nahles
Redaktion: Tobias Dünow
e-mail: pressestelle@spd.de
http://www.spd.de