Trotz rückläufigen Wirtschaftswachstums: Die
deutschen Unternehmen wollen ihr China-Geschäft weiter verstärken: 35
Prozent der bereits im Reich der Mitte tätigen Firmen planen
innerhalb der kommenden drei Jahre neue Niederlassungen vor Ort. Es
zieht sie dabei raus aus den ganz großen Städten. Das zeigt eine
Studie des German Centre Shanghai und des Chinaforums Bayern. Für den
„China Poll“ wurden mehr als 180 in China tätige deutsche Unternehmen
befragt.
Wer bereits vor Ort in China vertreten ist, weitet sein Geschäft
aus. Mehr als jedes dritte deutsche Unternehmen plant weitere
Standorte, 32 Prozent sind unentschieden und nur 33 Prozent haben
keine entsprechenden Pläne.
„Es geht den Unternehmen bei Neuansiedlungen längst nicht mehr nur
um den Aufbau von Produktionsanlagen“, sagt Christian Sommer,
Geschäftsführer des German Centre Shanghai. „Die in den vergangenen
Jahren auf dem Markt verkauften Maschinen benötigen Ersatzteile und
Reparaturen. Entsprechend stehen Service- und After-Sales-Angebote
hoch im Kurs. Aber auch Unternehmen anderer Branchen suchen vermehrt
nach weiteren Standorten in China: Logistiker, Rechtsanwälte,
Consulting-Häuser oder Steuerberater – sie alle interessieren sich
für neue Niederlassungen. Das zeigt die Befragung ebenso wie unsere
Erfahrungen vor Ort.“
Unabhängig von Tätigkeit und Branche: Den Unternehmen geht es vor
allem darum, im lokalen Markt erfolgreich zu sein. Als verlängerte
Werkbank der Welt taugt das Reich der Mitte nach Überzeugung der
deutschen Firmen ohnehin nicht mehr. Entsprechend haben
Personalkosten bei der Standortwahl nur eine geringe Bedeutung.
Entscheidend ist dagegen der Zugang zu qualifizierten Mitarbeitern.
„Die meisten deutschen Unternehmen müssen kämpfen, um geeignete
Mitarbeiter zu finden“, weiß Stefan Geiger, Geschäftsführer des
Chinaforums Bayern e.V. „Sie haben einen hohen Qualifizierungsbedarf.
Den können insbesondere Mittelständler nicht alleine decken.“ 74
Prozent der Firmen wünschen sich daher Kooperationen bei der Aus- und
Weiterbildung ihres Personals. Und 58 Prozent würden gerne
Vereinbarungen treffen, die einen Verzicht auf das gegenseitige
Abwerben von Mitarbeitern vorsehen.
„Die Unternehmen prüfen sehr genau, wo sie sich niederlassen
wollen. Und sie sind bei der Standortentscheidung wählerischer
geworden“, zeigen die Erfahrungen von China-Experte Sommer.
Insbesondere Produktions- und Einkaufsniederlassungen werden im
Gegensatz zu früher zunehmend außerhalb von Shanghai, Peking oder
Guangzhou errichtet. Im Fokus stehen oft kleinere Städte im Umfeld
der großen Metropolen. Das German Centre Shanghai, eine Tochter der
BayernLB, plant daher eine eigene Tochtergesellschaft in Taicang. Die
Stadt in der Provinz Jiangsu im Osten der Volksrepublik China liegt
etwa 50 Kilometer nordwestlich von Shanghai und gilt als beliebter
Standort für Unternehmen aus der Bundesrepublik. Das German Centre
Taicang wird Firmen aller Branchen dort ab Ende diesen Jahres
Infrastruktur und Unterstützung anbieten. „Vor allem für
Mittelständler ist die gebotene Kombination aus Bürovermietung, der
Bereitstellung einer verlässlichen Infrastruktur sowie einem Zugang
zu lokalen Netzwerken von großer Bedeutung“, so Sommer.
Grafiken zum Download: http://www.chinaforumbayern.de/?id=622
„China Poll – Ansiedlung in China“
Der China Poll „Ansiedlung in China“ beruht auf einer Studie des
German Centre Shanghai in Zusammenarbeit mit dem Chinaforum Bayern
e.V. Dazu wurden im März 2015 insgesamt 182 Unternehmen in
Deutschland befragt.
Pressekontakt:
Weitere Informationen:
German Centre Shanghai
Matthias Müller
German Centre for Industry and Trade Shanghai Co. Ltd.
88 Keyuan Road Zhangjiang Hi-Tech Park Pudong
201203 Shanghai | PRC
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Fax +86.21.2898-6892
matthias.mueller@gcshanghai.com
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