Studie: Forscher erkennen Zusammenhang zwischen Leistungsfähigkeit und Raumtemperatur

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Grundsätzlich hat die Raumtemperatur aktiv
Einfluss auf das menschliche Wohlbefinden. Ist die Raumtemperatur zu hoch oder
zu niedrig, versucht der Körper dies auszugleichen. Wie Forscher nun im Rahmen
einer aktuellen Untersuchung herausgefunden haben, gibt es aber nicht nur einen
Zusammenhang zwischen allgemeinem Wohlbefinden und Raumtemperatur,
sondern auch einen mit Blick auf die Leistungsfähigkeit. Dabei halten die
aktuellen Ergebnisse eine Überraschung bereit. Demnach fällt der Effekt
zwischen Männern und Frauen unterschiedlich aus.

Gerade in Großraumbüros gehören Diskussionen um
die ideale Raumtemperatur zur Tagesordnung. Grund sind die unterschiedlichen
Vorlieben der einzelnen Mitarbeiter, die hier vereint werden müssen. Eine
Studie belegt nun, dass es zwischen den Temperaturvorlieben und der
Leistungsfähigkeit von Männern und Frauen gravierende Unterschiede gibt.
Demnach wirkt sich eine höhere Raumtemperatur auf Frauen leistungsfördernd aus.
Das heißt: Frauen sind leistungsfähiger, wenn es im Büro warm ist.

Aufgrund der weiblichen Anatomie frieren
Frauen in der Regel schneller. Sie haben deutlich weniger Muskelmasse. So liegt
bei den Frauen der Muskelanateil bei gerade einmal 25 Prozent, Männer können
hier auf 40 Prozent verweisen. Die menschlichen Muskeln sind am besten mit der
Funktionsweise
einer Heizung zu vergleichen, denn sie sind vor allem
für die Wärmeproduktion im Körper verantwortlich. Frauen haben darüber hinaus
eine deutlich dünnere Haut als Männer. Auch das sorgt dafür, dass sie viel schneller
unangenehm frieren. Über die Hautoberfläche verlieren Frauen sehr viel
körpereigene Wärme, auf was der Körper wiederum mit Frieren reagiert.

Das Zusammenspiel dieser Faktoren sorgt dafür,
dass Frauen bevorzugt auf höhere Innentemperaturen ansprechen. In der aktuellen
Studie fanden Wissenschaftler aus Berlin und Los Angeles heraus, dass die
Temperaturen auch Einfluss auf die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter haben.
Insgesamt 543 Studenten haben an der aktuellen Untersuchung teilgenommen, bei der
sie unterschiedliche Denkaufgaben lösen mussten. Neben Rechenaufgaben
bewältigten sie Wortbildungs- und Reflexionsaufgaben. Die Forscher haben
währenddessen die Raumtemperatur schrittweise erhöht. Waren es zunächst nur 16
Grad Celsius im Raum, wurde diese schrittweise auf fast 33 Grad Celsius
gesteigert.

Umso wärmer es wurde, umso leistungsfähiger
agierten die an der Studien teilnehmenden Frauen. Gleichzeitig sorgte die
höhere Temperatur aber dafür, dass die Leistungsfähigkeit der männlichen
Mitarbeiter erheblich sank. Besonders interessant sind diese Ergebnisse für
Unternehmen. Gerade im Sommer und Winter wird gern darüber diskutiert, wie warm
oder kalt es in einem Büro sein darf und ob sich die Investition in eine
Klimaanlage lohnt.

Die aktuellen Studienergebnisse zeigen vor
allem, dass es im Interesse des Unternehmens selbst ist, für eine angenehme
Raumtemperatur zu sorgen, um dank der Klimaanlage die Leistungsfähigkeit der
Mitarbeiter zu optimieren
. Während dies im Winter mit der Heizung
problemlos zu realisieren ist, bleibt im Sommer die Klimaanlage die einzige
Wahl. Durch  eine Klimaanlage kann
raumspezifisch die Temperatur eingestellt werden. Komplexe Klimaanlage, die
jedes Büro einschließen, machen sich also vor allem durch die optimierte
Effizienz der Mitarbeiter bezahlt.

Gerade wenn Büroräume aufwendig saniert
werden, sollten Unternehmen die Gelegenheit ergreifen und die Klimaanlagen
nachrüsten. Alternativ kann auf kleinere Klimageräte zurückgegriffen werden,
die sich vereinzelt in den Räumen aufstellen lassen. Die Studienergebnissen
sollten nach Erklärungen der Wissenschaftler vor allem als Orientierung gesehen
werden. Aktuell ist unklar, ob sich diese wirklich eins zu eins übertragen
lassen.