Studie: Öko-Bilanz der Premiumautobauer besser als ihr Ruf

Die Öko-Offensiven der deutschen Premiumautobauer Audi, BMW und Mercedes-Benz sind besser als ihr Ruf. Zu diesem Ergebnis kommt eine noch unveröffentlichte Studie des Center of Automotive Management (CAM), die dem „Handelsblatt“ (Mittwochsausgabe) vorab vorliegt. Die Hersteller von hochwertigen Fahrzeugen reduzierten der CAM-Studie „Driving the Change: Antriebsinnovationen der globalen Automobilkonzerne“ zufolge den Ausstoß des als Klimakiller identifizierten Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) zwischen 2009 und dem ersten Halbjahr 2011 bei den hierzulande verkauften Neuwagen im Mittel um sechs Prozent. Die großen Volumenhersteller senkten den CO2-Ausstoß im selben Zeitraum lediglich um fünf Prozent. Obwohl sich die in der Regel gut betuchten Kunden von BMW und Co. häufigeres Tanken leisten könnten, entwickelt sich der Trend zu umweltfreundlicheren Autos in der Oberklasse zum „Hygienefaktor“, sagte CAM-Chef Stefan Bratzel. „Ein Luxusauto wird künftig nicht mehr zu verkaufen sein, wenn es die Anforderungen der Gesellschaft an Verbrauch und Schadstoffemission nicht erfüllt.“ Unter den Premiumherstellern schneidet BMW inklusive der Tochtermarke Mini mit durchschnittlich 152 Gramm CO2 pro Kilometer am besten ab. Allerdings holt Rivale Audi erheblich auf und schafft jetzt im Schnitt 153 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer. Deutlich zurück liegt bisher Mercedes-Benz. Autos der Marke emittieren inklusive der Kleinwagentochter Smart im Schnitt mehr als 162 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer. Der schwedisch-chinesische Hersteller Volvo schneidet besser ab. „Mercedes-Benz hat in den vergangenen Jahren zu wenig aus den Kompetenzen im Antriebsbereich gemacht“, sagte Bratzel. Umso intensiver arbeiten die Stuttgarter Ingenieure daran, den Abstand zu verkürzen. Dank einer Reihe wirkungsvoller Innovationen sehen die CAM-Experten Mercedes inzwischen sogar als global innovationsstärkste Marke im Antriebsbereich – Versuchsfahrzeuge inklusive.