94 Prozent der Versicherer in Deutschland planen
vor dem Hintergrund der europäischen Aufsichtsrichtlinie Solvency II
Investitionen in die Prozesssteuerung für das Risikomanagement. Damit
steht das Thema für die Assekuranz in den nächsten Jahren ganz oben
auf der Liste. Drei Viertel der Investoren wollen dabei die gesamte
interne Organisation sowie die Prozesse innerhalb des eigenen Hauses
an ihr Risikomanagementmodell anpassen. Zu diesem Ergebnis kommt der
aktuelle „Branchenkompass Versicherungen“ von Steria Mummert
Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut.
„Das Risikomanagement ist zentral für den wirtschaftlichen Erfolg
und den langfristigen Bestand von Versicherungsunternehmen“, sagt
Mark Hertting, Versicherungsexperte bei Steria Mummert Consulting.
„Um diese Funktion zu gewährleisten, sollte das eigene
Risikomanagement deutlich enger als bisher mit anderen
Unternehmensprozessen und -bereichen verzahnt werden.“
58 Prozent der Entscheider, die in das Risikomanagement
investieren, befürworten dabei ein Standardmodell für die
Solvency-II-Organisation. 43 Prozent planen dagegen, intern ein
eigenes System zu entwickeln und zu prüfen. Darüber hinaus halten 83
Prozent der Befragten eine Neugestaltung des Reporting- und
Meldewesens für besonders wichtig. Ebenso bedeutsam ist den
Investoren, die Bereitstellung von Daten für das Risikomodell zu
etablieren und zu automatisieren.
Bei der Umsetzung ist Eile geboten. Denn das Solvency-II-Regelwerk
soll Anfang 2013 in Kraft treten. Die EU-Richtlinie sieht unter
anderem verschärfte Eigenkapitalvorschriften, neue Anforderungen an
das Risikomanagement und umfangreiche Berichte von den Unternehmen
vor. Sowohl die Aufsicht als auch die Versicherer haben noch viele
offene Baustellen. Es wird auch ein gegenseitiger Lernprozess
vorausgesetzt, so dass davon ausgegangen werden kann, dass Solvency
II die Branche noch länger beschäftigen wird.
„Um mit den neuen Anforderungen von Solvency II fertigzuwerden,
brauchen viele Versicherer in jedem Fall verbesserte
Informationssysteme“, sagt Berater Mark Hertting. „Die eingesetzten
Instrumente und Methoden müssen künftig schneller eine vollständige
Sicht auf die finanzielle Lage des Versicherungsunternehmens liefern
sowie die speziellen Risiken des Unternehmens messen können.“
Hintergrundinformationen
Im April und Mai 2011 befragte das Marktforschungsinstitut forsa im
Auftrag von Steria Mummert Consulting und dem F.A.Z.-Institut 100
Führungskräfte aus 100 der größten Versicherungsgesellschaften in
Deutschland über ihre Investitionsziele und ihre Geschäftspolitik bis
2014. Die Topentscheider repräsentieren die wichtigsten Sparten der
Personen- und Schadenversicherung: Leben, Kranken, Kfz, Haftpflicht,
Industrie/Gewerbe und sonstige Sachversicherungen. forsa führte die
Befragung in Telefoninterviews nach der Methode des Computer Assisted
Telephone Interview (CATI) durch.
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