Erdogan trägt eine Mitverantwortung für die
Welle der Gewalt, er ist aber nicht der Einzige, der eine
militärische Entscheidung sucht. Mit wem sollte die türkische
Regierung denn verhandeln? Die Friedensgespräche im vergangenen Jahr
sind nicht zuletzt deshalb gescheitert, weil PKK-Hardliner wieder zu
den Waffen griffen. In der Türkei fehlt es an der Entschlossenheit
auf beiden Seiten, die Waffen ein für alle Mal schweigen zu lassen.
Waffenruhen gab es im Kurdenkonflikt bisher nur aus taktischen
Gründen – die Gewalt hat Vorrang, weil sich die Kontrahenten von ihr
am meisten versprechen. Solange sich an diesem Denken nichts ändert,
wird es immer wieder zu neuem Blutvergießen kommen.
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