Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu den Forderungen der IG Metall

Die IG Metall greift mit ihrer Forderung ein
gesellschaftspolitisches Thema auf, dessen Dringlichkeit kaum
überschätzt werden kann. Immer mehr Menschen haben Angehörige zu
pflegen – das ist mit einem Vollzeitjob oft nur unter größten Mühen
zu vereinbaren. Doch die Gewerkschaft beschränkt ihre Forderung
ausdrücklich nicht auf Menschen, die sich zwischen Familie und Beruf
zerreißen müssen, sondern will einen individuellen Rechtsanspruch für
jedermann durchsetzen. Die empfohlene Lohnforderung in der
Größenordnung von sechs Prozent fällt gegenüber den Forderungen zur
Arbeitszeit kaum noch ins Gewicht. Allerdings hat die IG Metall hier
den Trend auf ihrer Seite. Der Mangel an Fachkräften zwingt die
Unternehmen ohnehin dazu, sich stärker um Mitarbeiter zu bemühen,
auch durch hohe Gehälter. Doch diese können sie nur zahlen, wenn noch
genügend Beschäftigte zur Arbeit kommen, um den Laden am Laufen zu
halten.

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