Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu Freiburger Missbrauchsfall

Der Fall des neunjährigen Freiburger Jungen, der
von der eigenen Mutter gequält, missbraucht und an fremde Männer
verkauft wurde, zeigt: Zu oft siegt der Grundsatz, dass eine
schlechte Familie immer noch besser ist als gar keine. Gewiss, die
Gerichte entschieden in gutem Glauben. Konkrete Taten waren nicht
bekannt, die bis dahin unverdächtige Mutter beteuerte ihre Mitarbeit.
Dennoch erschüttert der Fall erheblich das Vertrauen in die Justiz,
deren Grundsatz eigentlich lautet: Im Zweifel für den Angeklagten.
Doch offenbar werden die Zweifel für die Opfer immer wieder zu wenig
mitgedacht. Dabei ist genau dies bei Kindern angebracht, weil sie
ihre Rechte nicht selbst einfordern können.

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