Guttenberg ging spät, am Ende aber wohl aus
eigenem Entschluss. Gab zuletzt der Aufschrei der akademischen Eliten
den Ausschlag für ihn? Wie dem auch sei, er hat sich einen Rest an
Souveränität bewahrt – und sich so vielleicht eine zweite Chance
verdient. Die vom Rücktritt aufgeschreckte Kanzlerin aber hat mitten
im Superwahljahr die Scherben der Affäre aufzusammeln. Sie muss rasch
einen Nachfolger präsentieren, der der anstehenden Bundeswehrreform
gewachsen ist, für die Guttenberg wichtige Vorarbeiten geleistet hat.
Das Vorhaben ist heikel. Gerade hatte die Regierung Tritt gefasst,
jetzt droht ein Postenschacher, in dem Eifersüchteleien zwischen CSU
und FDP neu ausbrechen könnten.
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