Seine Analyse, die EU sei ein Sanierungsfall,
Italien, Rumänien und Bulgarien kaum regierbar, all das stimmt. Auch
an der Einschätzung, dass Frankreichs Regierung nicht verstanden
habe, was die Stunde geschlagen hat, ist wenig auszusetzen. Nur, und
das ist Oettingers Problem: Er fällt mit seinen gut gemeinten Worten
dem Land, das ihm den schönen Posten in Brüssel zugeschanzt hat, in
den Rücken. Seine Tiraden kommen zur Unzeit. Deutschland gilt als
Zuchtmeister Südeuropas, der Zorn der unter Rezession leidenden und
unter EU- sowie IWF-Kuratel stehenden Bevölkerungen in Griechenland,
Spanien und Zypern entlädt sich an den Deutschen. Da muss die
deutsche Außenpolitik alles versuchen, um ja nicht mehr Benzin ins
Feuer zu gießen. Und was macht Oettinger? Er provoziert die
Franzosen, vergrätzt Italiener und Rumänen.
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