Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu Sarrazin

Die Bundesbank macht den Anfang und die SPD
möchte gerne folgen. Thilo Sarrazin wird von den Frankfurter
Währungshütern der Stuhl vor die Tür gesetzt. Da der Bundespräsident
den Akt formal vollziehen muss, gewinnt das Ganze den Charakter einer
hochoffiziellen Ächtung. Man kann sich fragen, ob man ihm damit zu
viel Ehre antut. Immerhin wird nun garantiert der Ruf laut, hier
werde jemand abgestraft, der mutig Dinge beim Namen nenne. Was
allerdings abwegig ist. Ginge es nur um sein Aufzeigen von
Missständen bei der Zuwanderung, wäre sein Buch mäßig aufregend.
Tatsächlich hat sich die Politik zu lange nicht um das Thema
gekümmert.

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