Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu Steinbrück

Eine Partei auf dem falschen Dampfer. Steinbrück
sieht das ähnlich. Auch deshalb hält er die im Wahlkampf noch von ihm
leidenschaftlich mitgetragene Rente mit 63 – zusammen mit der
CSU-Mütterrente bis 2030 rund 160 Milliarden Euro teuer – für falsch.
Doch sein Ruf, beide Beschlüsse für zwei Jahre auszusetzen, um die
eingesparten 17 Milliarden für Investitionen einzusetzen, klingt
schwach. Wie die mahnende Frage, ob unsere Kinder und Enkel solche
Maßnahmen noch mit steigenden Beitragssätzen finanzieren können und
wollen, ohne die Garantie zu haben, selber in den Genuss einer
sicheren Altersversorgung zu kommen. Denn auch Steinbrück weiß: In
der Zukunftsplanung der SPD spielt er keine Rolle mehr. So nörgelt er
ein bisschen herum, nicht ohne die Koketterie eines jeden
Querschießers, ohne Parteichef Sigmar Gabriel infrage zu stellen.
Distanziert solidarisch. Mehr kann die SPD von einem wie Steinbrück
nicht erwarten.

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