Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zum Flüchtlingsdrama:

„Es gehört zur politischen Ehrlichkeit, die
Abschiebung – trotz aller zähneknirschenden Aufnahmebereitschaft von
weiteren, nicht unkontrolliert in die EU drängenden Flüchtlingen –
nicht schönzureden. Denn Europa will abschrecken. Will ein Zeichen
setzen, nicht tatenlos und zerstritten hinnehmen, überrollt zu
werden. Will vor allem diese Botschaft senden: Man will weiter
helfen, aber zu eigenen Konditionen. Das geht nicht ohne Härten,
nicht ohne Fehler. Aber was ist die Alternative? Nationale
Alleingänge wie die Österreichs, deren erste Erfolge nicht darüber
hinwegtäuschen, dass Probleme nur verlagert werden, und für eine
belastbare Lösung im Ganzen nicht taugen? In der Ägäis versucht
Europa, abzuschieben und trotzdem offen zu bleiben. Ein Wagnis.
Hoffentlich geht das gut.“

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