Es ist Kern eines Rechtsstaats, dass sich
Richter weder von Politikern noch der Öffentlichkeit in ihre Arbeit
hineinreden lassen. An ihrer Unabhängigkeit darf es keinen Zweifel
geben. Aber gerade in diesem Prozess muss Öffentlichkeit, dem großen
Interesse entsprechend, gewährleistet sein – und zwar von einem
Gericht, das dafür sorgen muss, dass türkische Journalisten von
Anfang an und auf Dauer im Saal sein können. Das darf nicht von der
kollektiven Solidarität der deutschen Kollegen abhängen. Die Justiz
versucht ihr Gesicht zu wahren – und knickt dennoch ein. Sie schiebt
ihre Verantwortung an die deutschen Journalisten ab. Das Münchner
Gericht würde Größe zeigen, wenn es seinen Fehler eingesteht und nach
einem Verhandlungssaal entsprechender Größe sucht.
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