Hier die bösen Russen und Chinesen, dort der
gute Rest der Welt – ganz so einfach ist die Sache nicht. Russlands
Sorge, eine Syrien-Resolution könne eine Intervention von außen nach
sich ziehen, ist nicht unberechtigt. Hatten Peking und Moskau nicht
mit ihren Enthaltungen im Sicherheitsrat das Eingreifen der Nato in
Libyen ermöglicht, weil es anfangs um den Schutz der Zivilbevölkerung
ging, dann aber doch um den Sturz Gaddafis? Und zeigen viele
Vorfälle in Ägypten, Libyen, ja auch in Syrien nicht, dass es schwer
fällt, Motive und Hintermänner der sogenannten friedlichen Opposition
richtig einzuordnen? Vor allem Russlands Misstrauen sitzt seitdem
tief. Nicht ohne Grund. Am Ende verlor Russland seinen Einfluss auf
Libyen. Was in Tripolis geschah, darf sich aus Sicht des Kremls in
Damaskus nicht wiederholen. Wer die Lage in Syrien befrieden will,
muss deshalb vor allem Rücksicht auf Russland nehmen. Mit der
Moral-Keule allein ist Syrien kein Frieden zu bringen.
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