Stuttgarter Nachrichten: zum Aus von Kevin Großkreutz beim VfB

Taugt die total vermarktete Kunstfigur des
Berufskickers in Zeiten der digitalen Komplettüberwachung überhaupt
noch als Vorbild am Ball? Die Antwort: Nur wenn er lebt wie ein
Klosterschüler. Die Gesellschaft verroht, die Sitten verfallen, es
gibt respektlose Spießgesellen, die sich einen Spaß daraus machen,
Sportstars in ihrer Freizeit zu provozieren. Das Handy dokumentiert
jede kleine Verfehlung, die sich in Sekunden über die sozialen
Medien verbreitet. Das entschuldigt nichts, erklärt aber, dass es
wenig Sinn ergibt, wenn die Moralisten heuchlerisch auf Großkreutz
zeigen. Er ist mehr Opfer als Täter. Hilfreicher wäre es für die
Fußball-Branche, die ethischen Maßstäbe endlich wieder ernst zu
nehmen, die sie Woche für Woche mit Füßen tritt.

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