Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Airbnb/USA/Untersuchung

Der Schuss vor den Bug, den der Online-Vermieter
Airbnb vom New Yorker Generalstaatsanwalt bekommen hat, war
überfällig. Es ist das eine, wenn die Lyrik von der neuen
Gemeinschaft des Teilens einer nüchternen und völlig legitimen
ökonomischen Herangehensweise Platz macht. Es ist aber das andere,
wenn die Online-Plattform zum unregulierten Tummelplatz für
Geschäftemacher mutiert, wie das nun anhand objektiver Zahlen
nachgewiesen ist. Mit Gier und Skrupellosigkeit allein kann auch im
Online-Zeitalter keine Marktwirtschaft funktionieren.

Bestehende Gesetze durchsetzen und die rechtlichen
Rahmenbedingungen an die neuen Verhältnisse anpassen – das wird auch
in Deutschland langfristig der einzig richtige Umgang mit Unternehmen
wie Airbnb oder Uber sein. Nicht verbieten, sondern regulieren, heißt
die Parole. Diese Firmen müssen einerseits lernen, dass sie nicht
über dem Gesetz stehen. Andererseits müssen auch etablierte Hoteliers
und Taxiunternehmen begreifen, dass ihnen kein Gesetzgeber der Welt
die störende Konkurrenz aus dem Internet dauerhaft vom Leib halten
wird – was im Übrigen auch nicht im Interesse der Kunden und der
Gesellschaft insgesamt sein kann.

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