Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Berlin/Tempelhof/Volksbegehren

Berlin gedeiht so, wie sich das jahrzehntelang
viele gewünscht haben. Schon jetzt herrscht Wohnungsknappheit. Die
Mieten in der Innenstadt steigen, für Geringverdiener und Familien,
für Alleinerziehende erst recht, wird es schwierig, nicht an den
Stadtrand verdrängt zu werden. Spät hat die Politik zu steuern
begonnen mit dem Verbot von Ferienwohnungen, einer Mietpreisbremse
und jetzt auch städtischem Bau von Wohnraum. Am Tempelhofer Feld,
einem riesigen freien Platz in der Innenstadt, sollen 5000 Wohnungen
entstehen, die Hälfte davon mit sehr günstigen Mieten. Nun aber haben
fürs Erste die Egoismen einer folkloristischen, leider
gestaltungsmächtigen Verhinderungstruppe obsiegt, die eben ihren
Freiraum behalten will und die entsprechenden Instrumente versiert
für sich nutzt. Nun ist die Politik aufgefordert, ihre Pläne für die
Entwicklung der Stadt besser zu erklären. Was Berlin am
allerwenigsten braucht, ist Stillstand in der Stadtentwicklung.

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