Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Celesio

Natürlich wird McKesson, wie auch das derzeitige
Celesio-Management, nach weiteren Einsparmöglichkeiten suchen, um im
harten Preiskampf zu bestehen. Es spricht aber wenig dafür, dass die
Amerikaner bei ihrer neuen Tochter zu einem massiven Kahlschlag
ansetzen werden. Glaubt man dem Management, soll vor allem der
gemeinsame Einkauf zu Kostensenkungen in dreistelliger Millionenhöhe
führen. Beruhigend dürfte in diesem Zusammenhang ein Blick auf den
Frankfurter Celesio-Konkurrenten Alliance Healthcare Deutschland
sein. Der Großhändler, der früher unter Anzag firmierte, gehört seit
2012 ganz zum britischen Konzern Alliance Boots und hat seither nicht
mit radikalen Sparprogrammen von sich reden gemacht.

Auch McKesson wäre gut beraten, nach der Durchsetzung eines
Beherrschungsvertrags auf der nächsten Celesio-Hauptversammlung im
Mai verantwortlich mit seiner neuen Macht umzugehen. Eine
Sonderdividende, um den hohen Kaufpreis von insgesamt 6,2 Milliarden
Euro schneller wieder hereinzuholen, wäre angesichts der
überschaubaren Gewinnmargen im Pharmagroßhandel keine gute Idee.

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