Dass die Steuerberater von Price Waterhouse
Coopers (PWC) illegal gehandelt haben, ist nicht ersichtlich. Damit
ist das Thema PWC und Luxemburg aber keineswegs erledigt. Es geht
nicht darum, einen kleinen Kniff zu finden, wie eine bestimmte
Zahlung noch als Betriebsausgabe etikettiert werden kann; es geht
darum, ob ein im Prinzip wohlhabender Konzern überhaupt Steuern
zahlen soll. Der Befund ist klar: Hier werden Gestaltungsspielräume
weit über das erträgliche Maß hinaus ausgenutzt.
Legal oder illegal, das kann nicht der einzige Maßstab für die
Beurteilung einer wirtschaftlichen Handlung sein. Klar, Postulate wie
„So etwas tut man nicht!“, klingen ein wenig altmodisch. Aber wenn
sie ungültig werden, dann verliert die Wirtschaftsordnung ihre
Legitimität. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften erweisen sich
einen Bärendienst, wenn sie ihre gesamtwirtschaftliche Verantwortung
ausblenden. Der Verlust der Glaubwürdigkeit wird dazu führen, dass
sie an die kurze Leine genommen werden und mit immer mehr Aufsicht
und Bürokratie leben müssen.
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