Dass es im vergangenen Jahr nur knapp 900
Organspender gab, belegt, wie tief nach den Skandalen an einigen
Transplantationszentren das Misstrauen vieler Bürger sitzt.
Informationskampagnen hat es zwar viele gegeben. Doch fast nie
sprechen sie die Fragen an, die viele sich stellen. Was ist
eigentlich der Hirntod? Und geben Ärzte einen Patienten auf, wenn er
einen Spenderausweis hat? Nur wenn solche Ängste und Zweifel offen
angesprochen werden, können Kampagnen etwas bewirken.
Gut wäre auch, wenn Politik, Kassen und Bundesärztekammer ihre
seltsam provinzielle Art ablegten und von anderen lernten. In Spanien
gibt es viel mehr Organspenden. Verstirbt dort ein Mensch, der als
Spender infrage kommt, verstehen es speziell geschulte Ärzte und
Pflegekräfte, den Angehörigen alle Fragen zu beantworten. Deshalb
sagen viele Familien dort Ja zur Spende. Erst wenn das spanische
Vorbild Schule macht, können hierzulande mehr Kranke hoffen, ein
lebensrettendes Organ zu bekommen.
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