Nun hat Franziskus selbst ein Signal der
Kontinuität gesetzt und gezeigt, dass er seinen Kurs nicht vom
Beifall des Publikums abhängig macht. Zum einen formuliert er in
seiner ersten Enzyklika kein eigenes Programm, sondern schließt sich
der skeptischen Gegenwartsanalyse und konservativen Theologie
Benedikts an. Zum anderen setzt der Pontifex die Heiligsprechung von
Johannes XXIII. und Johannes Paul II. durch. Dass in der Amtszeit des
Letzteren Missstände bei der Vatikanbank und im Umgang mit
Missbrauchsfällen nicht beseitigt wurden, beeindruckt Franziskus
dabei nicht, denn dies sind weltliche Einwände. Für den Papst aber
zählen die göttlichen Maßstäbe, die ihm sein Glauben zeigt. Das macht
ihn in seinen Entschlüssen souverän, aber für viele – nicht nur an
der Kurie – auch unbequem.
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