Es war schon immer eine Stärke von Matthias
Platzeck, sich nicht für unentbehrlich zu halten. Sicher, er wollte
nach oben, auch er kostete gern die süßen Früchte der Macht. Aber er
ist in der Lage zu verzichten, wenn am Ende der Preis womöglich das
eigene Leben sein könnte. In einer Zeit, in der Leistungswille gern
gleichgesetzt wird mit der Bereitschaft, sich aufzuopfern, setzt
Platzeck damit einen bemerkenswerten Akzent. Es lohnt, darüber
nachzudenken, denn Selbstüberschätzung ist nicht nur bei Politikern
tägliche Übung. Sie dient vielen als Selbstschutz in einer
Gesellschaft, in der sich die Menschen beängstigend oft dazu verdammt
fühlen, in allen Lebensphasen verwertbar zu sein.
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