Kremlchef Putin trägt ein gerüttelt Maß Schuld
daran, dass beide – Ölpreis und Rubel – jetzt ins Bodenlose stürzen.
Auch wegen der Ukraine-Krise sinkt weltweit die Nachfrage, dazu
kommen unerledigte marktwirtschaftliche Hausaufgaben. Russland hat
den Quantensprung vom Rohstoffexporteur zum Hightechproduzenten nicht
geschafft. Die Hälfte der Unternehmen gehört nach wie vor dem Staat.
Als Gegenleistung für Loyalität räumen dort Putins Freunde ab.
Es ist ein System, das früher oder später an seine Grenzen stößt.
In Krisen eher früher. Denn Autokraten müssen sich Loyalität stets
neu erkaufen. Bei ihren Günstlingen wie beim gemeinen Volk. Westliche
Sanktionen stören dabei immens. Sie lassen die durch die Rezession
ohnehin gedimmten Gewinnmargen immer weiter zusammenschnurren.
Kritische Experten raten daher zu einer Rosskur, um den Reformstau in
der Wirtschaft aufzulösen, glauben indes nicht, dass sich Putin
darauf einlässt: Wer das Wirtschaftsmonopol aufgibt, verliert bald
auch das politische.
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