Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Zuwanderung/Studie

Die neue Studie bestätigt den Befund, dass viele
Neuankömmlinge alles andere als Bittsteller sind, deren Anliegen man
nicht weiter beachten müsste. Hochqualifiziert füllen sie Lücken auf,
die auf dem angespannten Fachkräftemarkt mit Einheimischen schon
nicht mehr zu füllen sind. Das Problem wird sich noch deutlich
verschärfen, wenn die Generation der Baby-Boomer die Rentenschwelle
erreicht. Ohne eine intelligente Zuwanderungspolitik, die auf der
einen Seite klar eigene Interessen definiert und auf der anderen
Seite im internationalen Ringen um kluge Köpfe eine neue
Willkommenskultur etabliert, wird sich Deutschland als
Wirtschaftsnation in absehbarer Zeit auf der Verliererseite
wiederfinden.

Die Studie macht zugleich deutlich, dass sich die Lage der ersten,
schlecht ausgebildeten Zuwanderergeneration und deren Nachkommen noch
immer nicht wesentlich verbessert hat. Das hat sicher viele Gründe,
liegt auch, aber nicht nur am Bildungssystem. Türkischstämmige
Mädchen machen beispielsweise den Jungs vor, dass sehr wohl große
Fortschritte möglich sind. Sie haben im gleichen System deutlich
zugelegt, während die Jungs stagnieren. Über die Gründe für diese
Entwicklung intensiv nachzudenken könnte sich lohnen.

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