Ökonomische Akteure sind Menschen, und die
ökonomischen Modelle müssen das berücksichtigen, lautete Richard
Thalers ebenso schlichte wie entlarvende Antwort. Denn in der Tat
dominiert in den Wirtschaftswissenschaften seit je das Bild des
völlig rational handelnden Menschen, das mit der Realität nichts zu
tun hat. Aufgrund seiner Eindimensionalität passt es aber prächtig in
die mathematischen Modelle, die in der Zunft nach wie vor hoch
geschätzt sind. 2016 haben Oliver Hart und Bengt Holmström den
Nobelpreis für Arbeiten darüber erhalten, wie Verträge zwischen
Partnern gestaltet und wie sie so abgefasst werden können, dass
Interessenkonflikte ausbleiben. Auf sie folgt nun Richard Thaler. Das
sind Vorbilder, an denen sich die Wissenschaft stärker orientieren
muss, will sie nicht weiter ins Abseits geraten.
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