SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat Bund und
Kommunen aufgefordert, mehr Flüchtlinge aus Syrien in Deutschland
aufzunehmen. „Es sind bisher 4500 Syrer zu uns gekommen. Die
Nachbarländer Syriens haben inzwischen mehr als eine Million Menschen
aufgenommen“, sagte Steinbrück in einem Interview mit der
„Stuttgarter Zeitung“ (Mittwochausgabe) mahnend. „Angesichts solcher
Zahlen von einer Überforderung Deutschlands zu schwadronieren, ist
absolut unangemessen“, betonte er. Insgesamt müsse die
Bundesregierung die Kommunen bei der Unterbringung des wachsenden
Stroms von Flüchtlingen und Asylbewerbern stärker unterstützen. „Man
wird den Kommunen behilflich sein müssen – auch mit mehr Geld“,
forderte Steinbrück.
Der SPD-Politiker warnte davor, angesichts von Konflikten um die
Unterbringung von Flüchtlingen, vorschnell den Vorwurf der
Fremdenfeindlichkeit zu erheben. „Es gibt Spannungen, wenn ein
nachbarschaftlicher Raum überlastet wird. Das muss man ernst nehmen“,
sagte Steinbrück. Es habe aber keinen Sinn, den Menschen dann gleich
Fremdenfeindlichkeit zu unterstellen. „Wenn dort Fahrräder vom Hof
verschwinden oder Scheiben eingeworfen werden oder die halbe Nacht
Ruhestörungen erfolgen, dann haben die Bürger einfach einen dicken
Hals“, sagte der Kanzlerkandidat in dem Interview.
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