Stuttgarter Zeitung: Zu Aung San Suu Kyi und der Verfolgung der Rohingyas

Von jemandem wie Suu Kyi, deren Name in einem
Atemzug mit Martin Luther King oder Mahatma Ghandi genannt worden
ist, erwartet man, dass sie Stellung bezieht, das Vorgehen der
Militärs verurteilt. Das kann sie aber nicht, ohne den Pakt mit den
Generälen zu kündigen. Die sind noch mächtig, die
De-facto-Präsidentin würde in die Bedeutungslosigkeit gleiten. Beim
Volk, bei dem sie schon viel an Popularität verloren hat, könnte sie
vollends den Rückhalt verlieren, wenn sie die bei den Buddhisten
verhassten Rohingyas unterstützen würde. Für die Ikone von einst
stellt sich die Frage, ob Menschenrechte oder Machterhalt im
Mittelpunkt des Handelns stehen sollen. Sie hat sich für die Macht
entschieden.

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