Suchmaschinenoptimierung in einem Tag?

Warum SEO-Erfahrung für gute Google-Rankings nicht unerlässlich ist? Weil:
a) niemand den Google-Algorithmus kennt.
b) die Algorithmen ständig verbessert werden (d. h. den User besser abbilden) und SEO-Erfahrungen deshalb schnell veraltet sein können.
c) die Algorithmen „selektiv dynamisch“ sind und SEO-Erfahrungen deshalb auch nicht 1:1 von einem Projekt auf ein anderes übertragen werden können.

Nähert man sich dem Thema Suchmaschinenoptimierung einmal von der anderen Seite und versucht sich Google‘s Ziele zu vergegenwärtigen, wird schnell klar: Google will, dass möglichst viel gegoogelt UND dabei so oft wie möglich auf die bezahlten AdWords-Anzeigen – rechts neben bzw. über den „kostenlosen“ Suchergebnissen – geklickt wird. Denn die AdWords-Einnahmen machen immerhin 98% der Google-Umsätze aus.

Wenn also viele AdWords-Klicks das Ziel sind, wird Google dann:
a) wollen, dass Webseiten mit vielen externen Links gespickt werden, damit die Suchspider wertvolle Zeit verlieren, um die jeweiligen Zielseiten zu besuchen?
b) gerne wertvolle Zeit bei der Aktualisierung des Ergebnis-Index sowie beim Aufspüren und Einblenden von News verlieren und dadurch die Relevanz der Suchergebnisse bzw. deren Attraktivität für die Nutzer reduzieren?

Wohl kaum. Wenn man sich die Frage nach der Ranking-Relevanz von externen Links auf diese Weise beantwortet, ist man schon weiter als die gesamte SEO-Welt, die dieses Thema seit Jahren sehr kontrovers und ohne greifbares Ergebnis diskutiert.

Das liegt natürlich auch daran, dass Google einerseits sagt, dass 100 Links das Maximum seien, andererseits Webseiten bzw. Websites „selektiv dynamisch“ beurteilt und sich deshalb aus der reinen Beobachtung kein klares Bild bzgl. der Frage, ob und wenn ja wie viele (interne und) externe Links pro Seite „gut für Google“ sind, gewinnen lässt.

Zum Thema „optimale Menge externer Links“ sollte man also besser keinen SEO fragen, sondern lieber überlegen (oder noch besser austesten, z. B. mit Google’s-Website-Optimierungstool), ob zusätzliche Links für die menschlichen Besucher der jeweiligen Seite bzw. Site (und natürlich die eigenen Ziele) hilfreich sind – oder eher nicht.

Eine andere „Never-Ending-Story“ im Sinne von der eine SEO empfiehlt dies, der andere jenes: Begriffe bzw. Keywords in der Domain mit Bindestrich trennen oder zusammenschreiben? Ob Google die Inhalte von Domains ohne Bindestriche wohl weniger mag?

Selbstverständlich muss Google die einzelnen Wörter erkennen können – was in der Regel funktioniert. Ein Beispiel: Bei der Suche nach Suchmaschinenoptimierung Tipps wird die Domain SuchmaschinenoptimierungStipps.de so angezeigt, dass nur das s zwischen den Suchbegriffen mager (nicht fett) ist. Auch diese Frage kann offensichtlich primär aus Usersicht beantwortet, muss also nicht gesondert aus dem SEO-Blickwinkel betrachtet werden.

Ein weiteres ungelöstes SEO-Rätsel: Ranken de-Domains in Deutschland ad hoc besser als andere Domainendungen? Viele SEOler sagen ja. Ob bei Google wohl wirklich gilt: „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“? Soll heißen: Wer sich nicht rechtzeitig die passende de-Domain gesichert hat, bietet mit höherer Wahrscheinlichkeit keine guten bzw. relevanten Inhalte an? Klingt wenig einleuchtend.

Junge Domains habe es sowieso schwerer, da sowohl das Domain- als auch das Alter von Backlinks signifikante Ranking-Relevanz haben. Und Google will zwar relevante, aber keine statischen Rankings (die Suche eines Users mit identischen Begriffen zu einem späteren Zeitpunkt soll nicht unbedingt zu unveränderten Ergebnissen, künftig geringerer Nutzung und insgesamt weniger AdWord-Klicks führen). Manche Domain-Endung macht zwar aus USERsicht wirklich weit weniger her als .de. Aber genau das ist der Punkt: User first, SEO second!

Google wird immer besser im Imitieren menschlicher Sichtweisen. Aber selbstverständlich ist Google nach wie vor nicht in der Lage, die Qualität von Inhalten (direkt) zu beurteilen, und muss deshalb eine Webseite bzw. -site ein wenig abtasten (OnPage-Faktoren), längere Zeit beobachten (Sandbox etc.) und sich auch auf Feedbacks (Backlinks) von anderen verlassen.

Wo „Google“s Umwege“ Ranking-Manipulationen ermöglichen, muss Google natürlich immer wieder zusätzliche Checks einbauen, die unter Umständen von der menschennahen Betrachtungsweise wieder etwas wegführen. Und auch nicht alles, was Google gerne in die Bewertung einfließen lassen würde, kann automatisiert erfasst bzw. algorithmisch berücksichtigt werden.

Trotz dieser Einschränkungen ist die Empfehlung, sich in SEO-Zweifelsfragen immer zu vergegenwärtigen, was:
a) Google wirklich will (auch wenn Google das niemals offen aussprechen wird, um den tatsächlichen Beweggrund – nämlich mehr AdWord-Klicks – zu verschleiern sowie Ranking-Manipulationen zu erschweren).
b) aus der Sicht eines Users aus der jeweiligen Zielgruppe vorteilhaft wäre.

Von der „Lehrmeinung“ abweichende Ansichten zum Thema Suchmaschinenoptimierung und tagesaktuelle SEO-Tipps auf s1-suchmaschinenoptimierung.de