Spaltung ist notwendig
Haben Banken zwei Gesichter? Das „gute“ traditionelle Einlagen-
und Kreditgeschäft, die Ausgabe von Bargeld und die Verwaltung des
Girokontos. Und die „böse“ Seite, das risikoreiche Investmentbanking,
mit all der Geldvernichtung und Fehlspekulationen. Natürlich nicht.
Und das kann man auch als Kritik an einer Zerschlagung von
Universalbanken zulassen, wie sie Bundesfinanzminister Wolfgang
Schäuble nun ins Spiel brachte. Eine punktgenaue Trennung in „gutes“
und „schlechtes“ Bankgeschäft ist schwierig. Universalbanken haben
auch Vorteile. Vor allem sind viele Investmentbanken zu groß, als
dass man sie scheitern lassen könnte. Dennoch spricht vieles für den
Vorschlag, der bereits im Ausland länger diskutiert wird und in einem
Thesenpapier der deutschen Finanzaufsicht Bafin auftaucht: Die
bessere Isolierung oder gar Trennung riskanten Eigenhandels vom
Restgeschäft. Dazu muss nur auf die jüngsten Skandale um die
Schlüsselzinssätze Libor und Euribor geblickt werden. Strafen bis zu
einer Milliarde Euro pro Institut könnten fällig werden. Darunter
leiden auch Aktionäre: Banken ohne Investmentgeschäft sind höher
notiert, haben einen besseren Ruf und sind leichter zu kontrollieren.
Vielleicht ist eine „Zähmung der Finanzmärkte“ – wie sie die SPD
fordert – unmöglich. Die Abspaltung wäre aber ein großer Schritt zu
einer besseren Kontrolle und Regulierung der Märkte.
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Lothar Tolks
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