Gaucks Klugheit
Fünfzehntausend Bulgaren und Rumänen haben nach Auskunft der
Bundesagentur für Arbeit im Februar in Deutschland eine Stelle
angetreten. Zugewandert sind in dem Monat nur 9000. Nicht nur die
kulturelle Vielfalt, sondern auch diesen volkswirtschaftlichen Gewinn
meint Bundespräsident Joachim Gauck, wenn er in erfreulich klaren
Worten von der „Bereicherung“ unseres Landes durch die Einwanderung
spricht. Viele zuziehende oder längst hier lebende EU-Bürger finden
jetzt Arbeit bei uns. Oft in Bereichen, in denen trotz der fast drei
Millionen registrierten Arbeitslosen händeringend Bewerber gesucht
werden. Sie tragen zur Sanierung unserer Sozialsysteme und zum
Sprudeln der Steuerquellen bei. Wo, wenn nicht auf einem Fest zu
Ehren des Grundgesetzes, hätte Gauck besser Stellung nehmen können
zur Fremdenangst, die mal wieder vor Wahlen geschürt wird – mit
dünnen Argumenten und durchsichtigen Motiven? Selbst die ansonsten
bei diesem heiklen Thema sehr rationale Bundeskanzlerin meint, mit
der Ablehnung einer nicht vorhandenen „Sozialunion“ billig auf
Stimmenfang gehen zu können. Auch Angela Merkel sollte die nicht mehr
neue Erkenntnis der Bevölkerungswissenschaft respektieren, dass
Deutschland seinen Wohlstand nur mit Zuzug und Integration
ausländischer Arbeitskräfte erhalten kann. Mit seiner Werbung dafür
zeigt sich der Bundespräsident klüger als die Kanzlerin.
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