Es gab Zeiten, da hätten Nachrichten wie die gestrigen
an den Börsen für Ausverkaufsstimmung und Kursstürze gesorgt.
Insofern lässt sich den neuen Querelen um den Euro immerhin die
positive Seite abgewinnen, dass die Investoren offenbar gelassener
geworden sind im Umgang mit der Vertrauenskrise der
Gemeinschaftswährung. Ohnehin konnten nur Tagträumer annehmen, dass
die Krise nach den Brüsseler Gipfel-Beschlüssen innerhalb einiger
Monate bewältigt sein würde. Es bleibt voraussichtlich noch eine
jahrelange Gratwanderung, die politischen Mehrheiten für die bittere
Medizin zusammenzuhalten, die zur Bewältigung des Schuldenfiebers in
Euro-Land verschrieben werden muss. Immerhin sind erste
Kurskorrekturen bei den Defizitsündern erfolgt. Es braucht halt, bis
sich die Erfolge einstellen. Angela Merkel sah sich lange nur in die
Rolle der obersten Zuchtmeisterin für die Durchsetzung eines strammen
Sparkurses gezwungen. Nun setzt sich zunehmend auch bei ihr die
Einsicht durch, dass weder Frankreich noch Spanien mit einem reinen
Sparkurs ihre horrenden Arbeitslosenzahlen abbauen können. Und das
sind zwei politische Schwergewichte der EU. Sparen beim Konsum, bei
der staatlichen Wohlfahrt: Ja, auch wenn es wehtut. Aber ohne neue
Investitionen kommen die gebeutelten Länder nicht wieder auf einen
grünen Zweig. Dabei zu helfen ist vornehmste Aufgabe der EU
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