KOMMENTAR · TERRORKAMPF
Etappensieg Jene Welt umspannende Solidarität, die mittlerweile 60
Nationen im Kampf gegen die Schreckensherrschaft der
Dschihadistenmiliz IS demonstriert haben, zeitigt erste Erfolge. Nach
Darstellung der Anti-IS-Koalition ist der Vormarsch der Extremisten
in Syrien und im Irak vorläufig gestoppt. Auch ist es dem irakischen
Militär und kurdischen Regionaltruppen offenbar gelungen, eroberte
Gebiete zurückzugewinnen. Doch es handelt sich um kaum mehr als einen
Etappensieg. Die Euphorie sollte sich in Grenzen halten. Sowohl
US-Außenminister John Kerry, der die Koalition anführt, als auch
Außenminister Frank Walter Steinmeier weisen zurecht darauf hin, dass
es noch Jahre dauern könnte, bis man die Terrormiliz neutralisiert
hat. Vor allem US-Militärexperten sind überzeugt, dass es mit
Luftangriffen allein nicht getan ist. Sie meinen, dass früher oder
später Bodentruppen unumgänglich sind. Dagegen aber stemmt sich
US-Präsident Barack Obama. Die Einwände sollten die Bedeutung des
Zwischenerfolgs jedoch nicht schmälern. Beachtlich ist nicht nur,
dass eine Koalition, die zunächst aus fünf westlichen und fünf
arabischen Nationen bestand, mittlerweile 60 Staaten umfasst.
Eindrucksvoll ist vor allem, dass Kerry sogar den Iran an Bord holen
konnte. Die barbarischen Methoden der Dschihadisten haben selbst
Rivalen und Feinde unter dem Ziel vereint, dem Terror ein Ende zu
setzen.
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Südwest Presse
Ulrike Sosalla
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