Südwest Presse: Kommentar zu Elektroautos, Ausgabe vom 06.05.2011

Südwest Presse Ulm, Kommentar Elektroautos, Ausgabe
vom 06.05.2011 Wer etwas falsch macht, wird dafür selten belohnt.
Doch genau das wünscht sich wohl die Nationale Plattform
Elektromobilität für deutsche Autobauer. 3,8 Milliarden Euro
Subventionen sollen fließen, damit Elektroautos attraktiv werden. Bei
dieser Technologie hat sich die Branche allzu lange zurückgehalten.
Ist es sinnvoll, Unternehmen mit Milliarden zu belohnen, die zurzeit
selbst Milliardengewinne einfahren? Auf den ersten Blick nicht.
Subventionen machen Firmen träge. Allzu schnell verlassen sie sich
auf Geld vom Steuerzahler. Möglicherweise wird es Jahrzehnte dauern,
bis nennenswert viele Öko-Wagen auf den Straßen rollen. Der
Subventionstopf könnte zum Fass ohne Boden werden. Zudem ist es wenig
sinnvoll, dreckigen Strom indirekt zu fördern: Hierzulande entsteht
bei der Stromherstellung noch immer viel schädliches Kohlendioxid. In
Frankreich ist dies anders. Dort wird außerdem jedes Elektroauto mit
5000 Euro unterstützt. Und genau das ist der Punkt, der wiederum für
Subventionen in Deutschland spricht. Die Technologie ist zu wichtig
und es hängen zu viele Arbeitsplätze hierzulande davon ab, als dass
BMW, Daimler und VW weiter zurückfallen dürfen. Schließlich bringt
der Erfolg von Autoherstellern auch wieder Geld in die Staatskasse
zurück. Nötig ist in Deutschland sauberer Strom. Auch Forschung und
Infrastruktur müssen unterstützt werden. Ein Anreiz für Käufer ist zu
wenig.

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Südwest Presse
Lothar Tolks
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