KOMMENTAR zu· FRACKING
Ausgabe vom 21.12.2013 Der Widerspruch ist offensichtlich:
Politiker aller Parteien auf Bundes- und Landesebene sind sich einig,
dass Fracking in Deutschland nicht erlaubt werden soll. Trotzdem
verlängert das Landesamt für Geologie die Erlaubnis der Firma „Parkyn
Energy“ zum Aufsuchen von Erdgasvorkommen bei Biberach und Konstanz.
Wie passt das zusammen? Gar nicht. Und zwar deshalb, weil die
Gesetzeslage noch unklar ist. Die Behörde konnte, so Umweltminister
Franz Untersteller, wegen der bestehenden Gesetze nicht anders, als
die Konzession zu verlängern. Die Firma hätte sonst geklagt. Also
wurde die Erlaubnis erteilt. Das sollte in der Berliner Politik als
Alarmsignal gedeutet werden, dass die Gesetze zügig geändert werden
müssen, wenn Fracking wirklich verhindert werden soll. Dass die
Fracking-Lobbyisten bereits eifrig am Werk sind, ist anzunehmen. Das
würde auch erklären, warum „Parkyn Energy“ weiter Geld in ein Projekt
steckt, das, glaubt man der Politik, in einer Sackgasse enden wird.
Offenbar haben die Firmen die Hoffnung noch nicht aufgegeben, doch
noch bohren zu dürfen. In diesem Fall sollte die Reinheit des
Grundwassers über wirtschaftliche Interessen gestellt werden.
Fracking mit all seinen noch unerforschten Risiken und Nebenwirkungen
ist in dicht besiedelten Regionen ein Spiel mit dem Feuer. Und wie
heißt es so schön: Geld kann man nicht essen – und auch nicht
trinken.
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Südwest Presse
Ulrike Sosalla
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