Südwest Presse: KOMMENTAR zu LOKFÜHRER Ausgabe vom 05.11.2014

KOMMENTAR zu LOKFÜHRER

Ausgabe vom 05.11.2014 Eigentlich können wir am kommenden
Wochenende einen der größten Glücksfälle der deutschen Geschichte
feiern: den friedlichen Fall der Mauer. Doch die
Lokführergewerkschaft GDL vermiest die Feierfreude gründlich. Über
vier Tage lang will sie ab morgen streiken. Das ist eine schlechte
Nachricht für alle Pendler und Wochenendreisenden. In Berlin dürfte
ausgerechnet zur Mauerfall-Feier die S-Bahn weitgehend stillstehen.
Das wird nicht gerade für Verständnis bei den Bürgern für die
Anliegen der Lokführer sorgen. Eine kleine Gruppe muss sich den
Vorwurf gefallen lassen, sie schikaniere ganz Deutschland. GDL-Chef
Claus Weselsky will nicht ernsthaft verhandeln, sondern seine
Forderungen zu 100 Prozent durchsetzen: Er will einen Tarifvertrag
nicht nur für die Lokführer, sondern für das gesamte Zugpersonal. Da
habe die GDL die Mehrheit, behauptet Weselsky einfach. Doch den
Nachweis verweigert er. Das ist genauso dreist wie sein gesamtes
Vorgehen in dem Kampf mit der Deutschen Bahn. Die Situation ist im
wahrsten Sinne des Wortes verfahren. Wenn die Lokführer so
unerbittlich weitermachen, werden am Ende alle verlieren: Die Bahn
Fahrgäste und damit Umsatz. Die Lokführer Arbeit, weil Passagiere und
Gütertransporte auf andere Verkehrsmittel ausweichen. Nicht zuletzt
der Standort Deutschland, weil seine Zuverlässigkeit gefährdet wird.
Das kann sich schnell negativ auf die Konjunktur auswirken.

Pressekontakt:
Südwest Presse
Ulrike Sosalla
Telefon: 0731/156218