Südwest Presse: Kommentar zum Autobahnausbau

Wie flott: Keine 14 Tage nachdem der dreispurige
Ausbau der A 8 zwischen Augsburg und München in Betrieb gegangen ist,
signalisiert das Bundesverkehrsministerium, nun folge auch der
Abschnitt Elchingen-Augsburg im Zuge einer öffentlich-privaten
Partnerschaft. Überraschend kommt die Nachricht nicht, alles andere
wäre als Niederlage für Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer, einen
Oberbayern, zu werten. Führt doch der komplette Streckenteil über
bayerisches Gebiet. Ramsauer nennt die A 8 eine Hauptschlagader. Wer
wollte widersprechen? Die wichtigste Ost-West-Achse im tiefen Süden
ist in der Grundsubstanz 70 Jahre alt und erfüllt ihre Aufgaben –
auch in Bezug auf die Verkehrssicherheit – nicht mehr, seit der
Transitverkehr aus und nach Osteuropa mit der Durchlässigkeit der
Grenzen gewaltig zugenommen hat. Der Restausbau in Bayern lenkt die
Aufmerksamkeit nach Baden-Württemberg. Wie auf der Schiene die
Geislinger Steige, ist auf der Straße der Albaufstieg ein Nadelöhr.
Man darf gespannt sein, ob den Verkehrsstrategen in Stuttgart unter
diesen neuen Vorzeichen mehr einfällt als Achselzucken auf die Frage,
wie lange der Abschnitt Mühlhausen-Hohenstadt noch auf Eis liegen
soll. Die vielgerühmten öffentlich-privaten Partnerschaften geben
bisher keine Antworten. Es wird doch am Ende nicht so sein, dass es
auf dem heikelsten aller Abschnitte der gute alte Vater Staat selber
richten muss.

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Südwest Presse
Lothar Tolks
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