Lückenlose Kontrollen von Futtermitteln auf Dioxin und
die rasche Veröffentlichung, wenn Grenzwerte überschritten werden –
was Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner plant, um den
Verbrauchern bei Eiern und Schweinefleisch wieder mehr Vertrauen in
gesunde Lebensmittel zu geben, klingt im Prinzip vernünftig. Selbst
kritische Beobachter wie die Verbraucherzentralen und Foodwatch sehen
sie damit grundsätzlich auf dem richtigen Weg. Das entlarvt die
heftige Kritik von SPD und Grünen als schlichtes Wahlkampfgeschrei.
Gerade wenn sie aus den Bundesländern kommt, klingt sie zudem
verlogen: Die Bundesministerin kann zwar für bessere Vorgaben sorgen.
Doch die Frage ist berechtigt, warum das nicht längst passiert ist –
auch unter der Ägide der Grünen Renate Künast, die schließlich selbst
fast fünf Jahre lang Verbraucherministerin war. Aber für die
praktische Umsetzung und die Prüfungen vor Ort sind die Länder
zuständig. Offenbar liegt auch da einiges im argen – sie sind in der
Pflicht, das zu ändern. Aigners Zehn-Punkte-Plan ist der richtige
Weg. Entscheidend aber ist seine praktische Umsetzung. Es gab schon
zu viele Lebensmittelskandale mit groß angekündigten Konsequenzen.
Doch danach versandeten schöne Vorhaben, statt Gesetz zu werden. Die
Verbraucher müssen sich darauf verlassen können, dass im Alltag
Qualität produziert wird – bei Produzenten wie bei Kontrolleuren.
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Südwest Presse
Lothar Tolks
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