Die Zusammenarbeit zwischen Arbeitnehmern und
Arbeitgebern kann einvernehmlich funktionieren. Das zeigen zur Zeit
etliche Unternehmen, die Lohnerhöhungen vorziehen und Sonderzahlungen
leisten. Diese Firmen danken ihren Mitarbeitern damit für die
Verantwortung, die sie während der Krise übernommen haben. Was im
Kleinen funktioniert, sucht man im Großen oft vergebens. Bei der
Tarifauseinandersetzung zwischen Bahn und der Lokführergewerkschaft
GDL herrscht alles andere als Eintracht. Provokationen und
Fehlinformationen bestimmen den Streit. Die Privatbahnen haben
bereits Konsequenzen gezogen und sind nicht länger bereit, mit der
GDL zu verhandeln. Einer der Gründe: Nicht einmal ein Notverkehr,
etwa für den Transport lebensrettender Blutkonserven, wurde während
des gestrigen Warnstreiks aufrecht erhalten. Da sind die Lokführer
gefragt, Verantwortung zu übernehmen – auch für ihren Berufsstand:
Tausende Fahrgäste, allen voran die Berufspendler, verlassen sich auf
die Dienste der Bahn – sie zu enttäuschen, ist sicherlich nicht
geschäftsfördernd. Der Geschäftsgrundlage entzieht sich die GDL auch
durch ihr Gebaren: Wenn die Arbeitnehmervertretung ihre
Gesprächspartner vergrault, kann sie ihrem Auftrag nicht nachkommen.
Das Angebot der Arbeitgeber nicht einmal zu diskutieren, sondern auf
stur zu schalten, ist abwegig. Die GDL manövriert sich damit aufs
Abstellgleis.
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Südwest Presse
Lothar Tolks
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