Die Frankfurter Muslima überspannt den Bogen. Ihre
Vorstellung, vollverschleiert ratsuchenden Bürgern gegenüberzutreten,
ist nicht nur absurd, sie verstößt auch gegen den Geist einer
westlichen Demokratie. Zum Respekt gegenüber dem Souverän, dem Volk,
gehört das Recht der Bürger, den Vertretern des Staates ins Auge zu
schauen. Ein verschleiertes Gesicht steht für ein Staatsverständnis,
das es hierzulande nicht gibt. Und es untergräbt das Vertrauen
zwischen Amt und Mensch. Das Bundesland Hessen hat auf die
Provokation der Muslima richtig reagiert. Wer mit seiner Kleidung zu
erkennen gibt, dass er das politische System, das er mit
repräsentiert, nicht respektiert, ist fehl an seinem Arbeitsplatz.
Zwar hat der Staat die Pflicht, die freie Entfaltung seiner Bürger zu
garantieren. Deshalb muss ein Bürger auch akzeptieren, dass er mit
Erscheinungsformen fremder Religionen im öffentlichen Raum
konfrontiert wird. Doch das Recht des Einzelnen endet dort, wo es an
die Rechte der Gemeinschaft stößt. Dann muss der Staat sich wehren.
Hessen hat das getan. Auch wenn das Thema jetzt möglicherweise neue
Ängste vor „dem“ Islam schürt darf nicht übersehen werden: Die Frau
steht weitgehend allein. Um Integration bemühte Muslim-Verbände
verurteilen den Vorstoß. Von muslimischen Frauen ganz zu schweigen.
Das mit einer Burka verbundene Frauenbild darf hierzulande nirgendwo
Unterstützung finden.
Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218