Südwest Presse: KOMMENTAR zur RENTE Ausgabe vom 30.10.2013

KOMMENTAR zur RENTE

Ausgabe vom 30.10.2013 Volle Kassen machen begehrlich. Das zeigt
die Rentenversicherung. 31 Milliarden Euro dürfte sie Ende 2013 auf
der hohen Kante haben. Union und SPD, die
Möchtegern-Koalitionspartner, haben dieses Geld in Gedanken schon
mehrfach ausgegeben, weil sie ihre Wähler zu gerne mit neuen
Wohltaten beglücken würden. Vieles ist für sich allein gut zu
begründen. Aber alles zusammen ist ein Sprengsatz fürs Rentensystem.
Das Gefährliche: Weil kurzfristig viel Geld da zu sein scheint,
werden hohe neue Leistungen verteilt, die langfristig zu
Milliardenlasten führen. Das beste Beispiel dafür ist die
Mütterrente, ein Herzensprojekt der CDU/CSU. Bis zum Ende der
Legislaturperiode 2017 würden die Rücklagen für diese neue Leistung
ausreichen – falls der Beitragssatz nicht gesenkt wird. Und nicht zu
vergessen: Falls sich die Wirtschaft und damit die Beitragseinnahmen
so gut entwickeln wie erwartet. Danach allerdings, spätestens 2020,
müssten die Rentenbeiträge um so stärker steigen. Nachhaltige Politik
sieht wahrlich anders aus. Zudem stellen sich zwei Grundsatzfragen.
Können wir uns diese – und manch andere – soziale Wohltat wirklich
dauerhaft leisten? Wenn ja: Wird sie richtig finanziert? Die ist
Antwort klar: Nein. Das Geld dafür müssen alle Bürger aufbringen,
also auch Selbstständige und Beamte. Dafür sind Steuern der richtige
Weg, zu denen Gutverdiener deutlich mehr beitragen als zur
Rentenversicherung.

Pressekontakt:
Südwest Presse
Ulrike Sosalla
Telefon: 0731/156218

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