Lange Zeit waren Griechenland und andere
hochverschuldete europäische Länder die Prügelknaben der
amerikanischen Ratingagenturen. Ihnen wurde der Staatsbankrott
vorausgesagt, das Ende der Eurozone sei nur eine Frage der Zeit,
meinten Standard and Poor–s und andere. Dabei ist es höchste Zeit,
dass die Finanzgurus den Märkten reinen Wein einschenken und auch die
amerikanische Haushaltspolitik an den Pranger stellen. Denn seit
Jahren rutschen die USA immer tiefer in die roten Zahlen. Durch die
globale Finanzkrise und ein Rettungspaket im Wert von 800 Milliarden
Dollar, mit dem Präsident Barack Obama die weltgrößte Volkswirtschaft
aus der Rezession herausführte, hat sich die Lage empfindlich
zugespitzt. Zwischenzeitlich sind die Staatsschulden und das
Bruttoinlandsprodukt, also die gesamte Wirtschaftsleistung der USA,
identisch. Das gab es zuletzt nach dem Zweiten Weltkrieg. Auch
könnten jene Zeiten vorbei sein, in denen der Dollar als klassische
„Fluchtwährung“ angesehen wird. Diese Prämisse beruhte nämlich immer
auf der Annahme, dass die erstklassige Bonität der USA nie
hinterfragt wird, die Staatsanleihen immer problemlos Abnehmer finden
und sich die Regierung ohne Weiteres an Märkten finanzieren kann. Die
USA, das gilt sowohl für die Verbraucher wie mittlerweile für den
Staat, haben über ihre Verhältnisse gelebt und müssen für die
kolossalen Exzesse nun einen hohen Preis zahlen.
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Lothar Tolks
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