Swisscanto Holding AG / Swisscanto Pensionskassen-Umfrage 2010 verarbeitet und übermittelt durch Hugin. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
Medienmitteilung
Rasche, aber noch unvollständige Erholung der Schweizer Pensionskassen
Zürich, 18. Mai 2010 – Nach den turbulenten Ereignissen an den weltweiten Börsen
in der Folge der Finanzkrise, die sich bis ins erste Quartal 2009 hinzog,
beansprucht die Finanzierungssituation der Pensionskassen weiterhin grosse
Aufmerksamkeit. Der anschliessende Aufschwung der Märkte verbunden mit
Sanierungsmassnahmen verÂhalf den meisten Pensionskassen zu einer unerwartet
schnellen Erholung. Allerdings konnten die 2008 erlittenen Verluste längst nicht
vollständig wettgemacht werden. Vermögensgewichtet weisen bereits über 80% der
privaten Vorsorgeeinrichtungen wieder positive Deckungsgrade (Durchschnitt
103%) auf, doch sind die SchwankungsÂreserven noch weitgehend ungenügend. Die
Kosten der Ausfinanzierung der öffentÂlich-rechtlichen Vorsorgeeinrichtungen mit
einem durchschnittlichen Deckungsgrad von nur 90% wird ein Politikum bleiben.
Die aktuelle Swisscanto Pensionskassenumfrage mit 278 Teilnehmern ermöglicht
fundierte und differenzierte Aussagen zur aktuellen Lage der beruflichen
Vorsorge und vermittelt einen aktuellen Einblick in Struktur und Verhalten der
teilnehmenden Vorsorgeeinrichtungen in einer anforderungsreichen Periode.
Marktperformance verhilft zu deutlicher Erholung
Über 80% der privaten Kassen haben zum Ende des vergangenen Jahres einen
DeckungsÂgrad von 100% oder mehr angegeben. Ausreichende Reserven weisen aber
lediglich etwa 10% aus. Der vermögensgewichtete Durchschnitt erreichte bei den
privaten Kassen 103% (Vorjahr 97%). Seit Jahresbeginn dürfte der Durchschnitt
nochmals um etwa 3 ProzentpunkÂte gestiegen sein. Auch damit sind die Reserven
mehrheitlich noch stark unterdotiert. In den Jahren 2005 bis 2007 lagen die
mittleren Deckungsgrade jeweils bei deutlich über 110%.
Aufschlussreich ist der Vergleich der ausgewiesenen Performance auf den Anlagen
zwischen 2008 und 2009. Der Durchschnitt stieg von minus 13% auf plus 11%.
Während 2008 nur zwei Umfrageteilnehmer eine positive Performance erzielten
konnten, lagen im Berichtsjahr alle im positiven Bereich. Die enorme Schwankung
des Durchschnitts um 23 Prozentpunkte innerhalb eines Jahres zeigt die Bedeutung
einer guten Anlagestrategie. Angesichts der tiefen Zinsen und der Staatskrisen
wird die Erreichung der notwendigen Renditen eine hohe Herausforderung für die
Verantwortlichen bleiben.
Sanierungsmassnahmen – beschlossen, ausgeführt, abgebrochen
Die tiefen, Ende 2008 ausgewiesenen Deckungsgrade zwangen viele
Vorsorgeeinrichtungen von Gesetzes wegen zum Beschluss von Sanierungsmassnahmen.
In der Tat gaben nicht weniger als 42% der Kassen an, solche den
Aufsichtsbehörden im letzten Jahr unterbreitet zu haben. Viele
Vorsorgeeinrichtungen konnten ihre Sanierungsmassnahmen aufgrund der raschen
Verbesserung an den Kapitalmärkten zwischenzeitlich wieder beenden.
Ermittelt wurde, welche Massnahmen beschlossen wurden und auf welchem Stand sie
Ende 2009 waren. Weitaus am häufigsten wurde eine Reduktion der Verzinsung
beschlossen und zwar in 75% aller betroffenen Kassen. Diese Reduktion konnte in
40% der Fälle bereits abgeschlossen werden. An zweiter Stelle folgen von den
Sozialpartnern geleistete Sanierungsbeiträge, wobei jene des Arbeitgebers
häufiger erfolgten, was darauf schliessen lässt, dass sie diese in gewissen
Fällen allein durchführen. An dritter Stelle kommt die Einschränkung des
Vorbezugs für Wohneigentum. Überraschend ist die Häufigkeit, mit welcher ein
Verwendungsverzicht auf Arbeitgeber-Beitragsreserven ausgesprochen wurde. Man
darf dies als Beweis für das Engagement der Arbeitgeberseite für die Berufliche
Vorsorge interpretieren.
Im Fokus des Interesses: der Umwandlungssatz
Mit der Abstimmung über den Umwandlungssatz vom 7. März ist die Berufliche
Vorsorge in den Mittelpunkt einer heftigen öffentlichen Debatte geraten. Die
Mehrheit der Kassen hat allerdings die Möglichkeit, technisch überhöhte Sätze im
BVG-Bereich mit entsprechend tieferen Sätzen im Überobligatorium zu
kompensieren. Dass sie dies in der Tat auch tun, zeigt sich an den ermittelten
Daten.
Bei den sogenannt umhüllenden Kassen, welche Obligatorium und Überobligatorium
unter einem Dach vereinen, beträgt der durchschnittliche Umwandlungssatz im
Rücktrittsalter 65 lediglich 6,74% und liegt damit unter der Höhe, welche für
2014 mit der laufenden Senkung angestrebt wird (6,8%).
Aufschlussreich sind in diesem Zusammenhang die Antworten auf die Frage, welches
der richtige respektive technisch angemessene Umwandlungssatz für die jeweilige
VorsorgeeinÂrichtung ist. Nicht weniger als ein Viertel der antwortenden Kassen
gab einen Satz von unter 6,4% an, also noch tiefer als mit der abgelehnten
Senkung angestrebt wurde. Etwa die Hälfte hält einen Satz von 6,4 bis 6,6% für
richtig und die restlichen darüber. Das zeigt, dass für die Mehrheit der Kassen
die gesetzlichen Vorgaben nicht ihren versicherungstechnischen Bedingungen
genügen. Der notwendige Ausgleich wird über eine Leistungskürzung im
überobligatorischen Teil, zu Lasten der aktiv Versicherten über
Pensionierungsverluste oder über das Unterlassen von Rentenerhöhungen erfolgen
müssen.
Strukturdaten zur 10. Swisscanto Pensionskassen-Umfrage
An der Umfrage 2010 haben 278 (Vorjahr 272) Vorsorgeeinrichtungen mit einem
VerÂmögenstotal von CHF 379 (Vorjahr 342) Mia. teilgenommen. Die Resultate
repräsentieren damit rund 50% der Vermögen und etwa 60% der in der Beruflichen
Vorsorge versicherten Personen in der Schweiz. Erhoben wurden Daten über
Struktur, Leistungen, Anlagen, PerÂformance, Sanierungsmassnahmen und über eine
Reihe weiterer aktueller Fragestellungen.
Die Umfrage von Swisscanto liefert Fachleuten, Politikern und einer weiteren
interessierten Öffentlichkeit detaillierte Daten über die Struktur der
Pensionskassen. Erfasst wurden unter anderem die Zusammensetzung der Aktiven und
Pensionierten, die Beiträge und Leistungen, die Vermögensanlage und die erzielte
Performance.
Detail-Auswertung
Weiterführende Informationen sowie detaillierte Resultate mit Grafiken und
Kommentaren sind ab sofort unter www.swisscanto-pk-studie.ch
Im September wird Swisscanto erneut eine ausführliche Studie mit Analysen und
Kommentaren von Fachleuten publizieren.
Ihre Kontaktperson:
Beat Amstutz, Leiter Kommunikation,
Telefon +41 58 344 43 21,beat.amstutz@swisscanto.ch
Swisscanto Holding AG, Nordring 4, 3000 Bern 25
www.swisscanto.ch
Swisscanto – ein führender Asset Manager
In der Schweiz ist Swisscanto einer der führenden Anlagefondsanbieter,
Vermögensverwalter und Anbieter von Lösungen der beruflichen und privaten
Vorsorge. Das Gemeinschaftsunternehmen der Schweizer Kantonalbanken verwaltet
Kundenvermögen von CHF 60,4 Mia. und beschäftigt 450 Mitarbeitende in Zürich,
Bern, Basel, Pully, Neuchâtel und London (Stand 31.03.10).
Als ausgewiesener Spezialist entwickelt Swisscanto qualitativ hochstehende
Anlage- und VorsorgeÂlösungen für private Anleger, Firmen und Institutionen.
Swisscanto wird national und international regelmässig als bester Fondsanbieter
ausgezeichnet und ist für seine Vorreiterrolle bei nachhaltigen Anlagen sowie
für die jährlich publizierte Swisscanto Pensionskassenstudie bekannt.
[HUG#1416258]
— Ende der Mitteilung —
Swisscanto Holding AG
Nordring 4 Bern 25 Schweiz
Swisscanto Pensionskassen-Umfrage 2010: http://hugin.info/134397/R/1416258/366923.pdf